„Die Gemeinde bot uns ein Grundstück von 10 x 10 Metern an. 100 Quadratmeter, wir dachten, dass das ein Witz sei, aber die meinten das ernst. Wir wollten aber einen richtigen Spielplatz bauen, auf dem man auch Fußball spielen konnte.“, erzählte Sievers Jopp einen Schwank aus der Gründungszeit der Hasenhöhle.
Fünfzig Jahre und viele neue Spielgeräte später, ist es gerade diese große Spielfläche von rund 10.000 Quadrametern, die die Hasenhöhle ausmacht. Genug Platz zum freien Spielen, herumtollen und sich austoben. Genug Platz für viele Kinder, viele Familien, für ganze Klassen auf Schulausflügen, Schulsportveranstaltungen, wie Waldläufe, und natürlich auch Fußballspiele. Genau so, wie sich die Spielplatzopas das ausgemalt hatten.
Eckdaten:
1971 von den Anwohnern gebaut
Rund 10.000 Quadratmeter Fläche
Mit dem „Konrad-Adenauer-Preis“ (Gold) bundesweit ausgezeichnet
Unsere 7 Gründeropas:
Josef Müller (Müllers Jopp)
Viktor Tebbe (Tebben Viktor)
Josef Sievers (Sievers Jopp, erster Spielplatzopa)
August Rauß (Rauß‘ Gust)
Josef Kattenbeck (Kattenbecks Jopp)
Hermann Hielscher (Hielschers Herm)
Heinrich Feldkämper (Feldkämpers Hein)
Häufig gestellte Fragen:
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Warum heißt der Spielplatz „Hasenhöhle“?
Josef Sievers, einer der sechs Gründungsopas, beantwortete die Frage so:
»Also, das war folgendermaßen. Als wir so eines Tages unseren Spielplatz betrachteten, sagte einer von uns: ›Mensch, das ist ja die reinste Hasenhöhle.‹
Ein anderer protestierte und wandte sich mir zu: ›Opa, du bist doch ein alter Wilddieb und Jäger. Hasen haben gar keine Höhlen, oder?‹
Darauf sagte ich: ›Recht haste. Aber die Hasen sind die Kinder, die Höhle das ist der Spielplatz.‹ Und so bekam der Spielplatz seinen Namen.«
Quelle: Buch „Von Riesen, Kochtöpfen und Gespenstern“ (1990) von Jutta und Michael Hirschmeier, Edition Reni, Rheine; ISBN 3-924674-09-4
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Wie kam es zum Bau der Hasenhöhle?
Dies beantwortete Josef Sievers so:
»Eigentlich fing alles schon direkt nach dem II. Weltkrieg an. Ein Freund von mir, Hielschers Herrmann, der hatte im Krieg ein Gelübde abgelegt. Wenn er gesund wieder nach Hause käme, hatte er versprochen, wollte er aus Dankbarkeit ein Kreuz und eine Kapelle bauen.
In einem sehr harten Winter nach dem Krieg war unsere Moorstraße so sehr vereist, daß wir sie freihacken mußten. […]
[…] Das taten wir gemeinsam, Hilschers Herrmann, Müllers Josef, Tebbens Viktor, Raußens August, Feldkämpers Heinz und ich, der Josef Sievers. Bei der Arbeit erzählte uns der Herrmann von seinem Gelübde. Da gab es nur ein Problem. Er hatte kein Geld, um eine Kapelle zu bauen. Weil er ja unser Freund war, haben wir ihm angeboten, beim Bau mitzuhelfen. Jeder besorgte, was er gerade hatte, und zusammen schaffen wir es dann, diese Kapelle zu bauen. […]
[…] Wir hatten sehr viel Spaß beim gemeinsamen Arbeiten. Irgendwann, nach einigen Jahren, kam uns die Idee, auch etwas für unsere Enkel und die Kinder in unserer Nachbarschaft zu tun. Sie sollten einen Spielplatz bekommen.
Die Gemeinde bot uns ein Grundstück von 10 x 10 Metern an. 100 Quadratmeter, wir dachten, daß das ein Witz sei, aber die meinten das ernst. Wir wollten aber einen richtigen Spielplatz bauen, auf dem man auch Fußball spielen konnte.
Also nahmen wir alles selber in die Hand. Von einem Bauern pachteten wir ein riesiges Grundstück. Ein anderer Bauer pflügte uns das Gelände, so daß wir Rasen einsäen konnten. […]
[…] Am Anfang taten es auch gebrauchte Geräte. Unsere ersten beiden Schaukeln, die rechts neben dem Eingang stehen, haben wir von jemandem aus Emsdetten bekommen, der sie nicht mehr gebraucht hat. Wir haben sie entrostet, grundiert und bunt gestrichen, daß sie wie neu aussahen. So nach und nach organisierten wir hier und da immer neue Geräte.
Wenn einer von uns erfahren hatte, daß irgendwo etwas rumstand, was wir hier auf dem Spielplatz gebrauchen konnten, fuhren wir hin und holten es ab.
Wir arbeiteten bei Wind und Wetter auf dem Spielplatz. Damit wir uns auch bei Regen mal unterstellen konnten, zimmerten wir schon ziemlich bald die Indianerhütten. Dazu besorgten wir uns alte Obst- und Gemüsekisten. Da muß man einfach erfinderisch sein. Es war eine schöne Zeit. […]
[…] Vom alten Kindergarten in Mesum bekamen wir ein ausgedientes Karussell. Das haben wir auch überholt. Es läuft heute noch wie ein Donnerlittchen, müßt ihr gleich mal ausprobieren. […]
[…] So nach und nach kam immer mehr dazu. Wir arbeiteten viel zusammen, aber feiern, das konnten wir auch. Wenn wir wieder mal etwas geschafft hatten, setzten wir uns zusammen und tranken ein Örtken, das gehörte einfach dazu.
’ne feine Zeit war das.«
Quelle: Buch „Von Riesen, Kochtöpfen und Gespenstern“ (1990) von Jutta und Michael Hirschmeier, Edition Reni, Rheine; ISBN 3-924674-09-4
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Wie finanzierte sich die Hasenhöhle?
Darauf antwortete Josef Sievers so:
[…] Auf der Hasenhöhle wurden schon viele Feste gefeiert, mit Verlosung und Tanz und allem Drum und Dran. Von dem Geld, was davon überblieb, kauften wir wieder neue Spielgeräte. Da kam immer ein schöner Batzen zusammen. Mit der Zeit hatten wir auch immer mehr Helfer. Unsere ganze Nachbarschaft hat, wenn wir Hilfe brauchten, angepackt. Unser Spielplatz ist was für jung und alt. Die Kinder können nach Herzenslust spielen, während ihre Eltern gemütlich auf der Bank sitzen, ein Pläuschchen halten oder Kaffee trinken. Auch die Jugendlichen fühlen sich hier wohl. Sie können Fußball spielen. Es gibt sogar eine Fußballmannschaft, die bei Thekenturnieren schon viele Pokale gewonnen hat. Da hinten in der Hütte, in der man auch Getränke und Eis kaufen kann, könnt ihr die Pokale bewundern.«
Quelle: Buch „Von Riesen, Kochtöpfen und Gespenstern“ (1990) von Jutta und Michael Hirschmeier, Edition Reni, Rheine; ISBN 3-924674-09-4
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